
Dieter van Offern
*1941 in Kleve
lebt und arbeitet in Coesfeld
Website: www.vanoffern-malerei.de
„Kein Pathos und keine Beliebigkeiten“ (Dieter van Offern)
Dieter van Offern ist 1941 in Kleve geboren und studierte von 1965 bis 1968 an der Akademie Düsseldorf bei Prof. Rolf Sackenheim (Grafik) und Rupprecht Geiger (Malerei). Von 1970 bis 1998 war er beruflich für verschiedene Werbeagenturen in Düsseldorf und im Münsterland tätig, nebenbei war er als freier Maler mit Beteiligung an Gruppenausstellungen aktiv. Seit 1998 widmet er sich ganz der Malerei.
Angefangen hat seine künstlerische Laufbahn als 8-jähriges Kind, das am elterlichen Küchentisch die Freude für Formen und Linien entdeckte. „Diese Art des sich Ausdrückens hat mich in diesen jungen Jahren gepackt und ich habe mit sehr großem Interesse daran gearbeitet. „Es kam aus mir selbst heraus“, erinnert sich van Offern.
Als beginnender Künstler war für ihn eine zentrale Fragestellung, wann ein Bild denn gut sei und als gelungen betrachtet werden könne. Er erhielt eine einfache Antwort von Professor Kadow an der Werkkunstschule in Krefeld: Er möge das Bild an die Wand hängen, und wenn es gut sei, dann bliebe es hängen.
Van Offern hat über die Jahre eine ganz individuelle Bildsprache gefunden. Er selbst bezeichnet seine Arbeiten als „lakonischen Realismus“. Den Begriff der Lakonie hat van Offern aus einer Rezension einer Ausstellung aus dem Jahr 2004 übernommen. Darin schreibt Rainer Kühn, dass er eine „Lakonik der Wirklichkeit“ bei der Betrachtung des Werkes „Gescheiterte Utopie“ empfunden habe; ein Bild, das ihn außerordentlich beeindruckt hatte.
Seine oft sehr großformatigen Werke bestechen durch eine hohe realistische Darstellung. Der Hintergrund ist dabei oft monochrom gehalten und mit einer plakativen Farbgebung gestaltet. „Die monochrome Gestaltung als Stilmittel habe ich in den Jahren an der Akademie bei Professor Geiger für mich entdeckt“, so van Offern. Bei dem Werk „Cafe Kiesinger, 2003“ hat er bewusst einen schwarzen Hintergrund gewählt. Dadurch hebt sich das Gebäude sehr stark ab und scheint aus der Leinwand herauszuragen. Auch andere Arbeiten haben diesen schwarzen Hintergrund (z.B. „Halle Münsterland“ oder „Rote Dächer“). Bei „Ruine Ost, 2005“ steht ein leerstehender Industriebau vor einem knallgelben Hintergrund. Es sind diese spannenden Wechselwirkungen zwischen realistischer Darstellung und einfachem, einfarbigen Hintergrund, die seine Arbeiten so plakativ wirken lassen. Dies wird durch die großen Formate noch unterstützt.
Van Offern hat sich in den letzten Jahren auf für ihn typische Sujets konzentriert: Immer wieder sind es Gebäude, die er auf Reisen entdeckt und dann in seine Formen- und Farbsprache transformiert. Aber auch Bäume faszinieren ihn; er hat mehrere Reihen mit speziellen Farbwelten erstellt. Ein weiteres, immer wiederkehrendes Thema sind Portraits und die Darstellung zufälliger Personen-Szenen.
(Text: Jürgen Rasch/Oktober 2021)