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Johanna R. Wiens

Johanna R. Wiens (Foto: © 2015 Wolfgang Weßling)
Johanna R. Wiens (Foto: © 2015 Wolfgang Weßling)


Johanna R. Wiens
*1976 in Oberschlesien
lebt und arbeitet in Meerbusch
Website: www.johanna-r-wiens.de

Johanna R. Wiens – Kunst als Reflexion und Reaktion auf die Welt

„Talent, Talent, Talent“ war 1996 der Titel des ersten Artikels über die in Meerbusch bei Düsseldorf lebende Künstlerin Johanna R. Wiens und brachte es auf den Punkt. Ihre Ganzportraitzeichnungen, die nach ersten Begegnungen mit verschiedenen Personen in Form von Bleistift, Kohle und Tusche-Zeichnungen angefertigt wurden und bei denen sie subjektiv empfundene Charakterzüge herausgearbeitet hatte, waren packend, handwerklich auf hohem Niveau und zeigten Talent für eine große künstlerische Karriere. Da war Johanna R. Wiens gerade 20 Jahre alt, hatte mit diesen Werken ihre erste Ausstellung in Köln und schon ein Stipendium für die Düsseldorfer Kunstakademie in der Tasche.

An der Akademie stellte sie ihr großes Talent immer wieder unter Beweis, wurde Schülerin bei Jörg Immendorf und Meisterschülerin bei Gerhard Merz, äußerst renommierte Namen in der deutschen Kunstszene.

Um neue Inspiration für ihr künstlerisches Schaffen zu bekommen, begab sich Johanna R. Wiens auf eine weite Reise, mit dem Ziel, jenseits von Europa andere Kulturen und Sichtweisen kennenzulernen und diese zu reflektieren. Insgesamt lebte sie drei Jahre auf dem asiatischen Kontinent. Besonders angetan hat es ihr China. In ihren dort entstandenen und von dort inspirierten Werken thematisiert sie unter anderem die Situation der Umwelt infolge der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung, die industrielle Arbeitswelt, soziale Spannungen, das Phänomen Menschenmassen und die Entwicklung hin zu einem Wohlstand westlicher Art. Beispielhaft dafür steht das Bild „Der Wanderer“. Es zeigt zum einen Hochhausschluchten, zum anderen unberührtes Gebirge. Verschwindend klein erscheint ein Wanderer, der sich seinen Weg bahnt.

Zurück in Deutschland greift sie auch aktuelle nationale und internationale Themen auf. Das von ihrem Vater früh geweckte Interesse für Geschichte führt zur Werkserie „Das verlorene Gedächtnis“. Sie entsteht vor dem Hintergrund des Einsturzes des Kölner Stadtarchivs im Jahre 2009. Es enthielt Dokumente vom Mittelalter bis zur Neuzeit und war ein wichtiger Teil des Gedächtnisses europäischer Kultur.

„Erinnerung schaft Identität – ohne das Wissen um die Vergangenheit gibt es keine Zukunft. Es ist von existenzieller Bedeutung, Erkenntnisse, Erfahrungen, Kommunikationsprozesse und die in Wort und Bild festgehaltenen Gefühle und Gedanken, die uns Menschen hinterlassen haben, zu sichern und auszuwerten“ – mit diesen Worten manifestiert Johanna R. Wiens im Jahre 2009 ihr mehrjähriges künstlerisches Engagement für die Stiftung Stadtgedächtnis, die es sich auf die Fahnen geschrieben hat, die beschädigten Dokumente so weit wie möglich zu erhalten und zu restaurieren. Die Künstlerin schafft 50 Bilder und 50 Skulpturen, mit denen sie den Verlust und die Bedeutung der zerstörten oder beschädigten Dokumente thematisiert. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf geht an die Stiftung Stadtgedächtnis.

Johanna R. Wiens versteht sich auch als politischen Menschen. Aus Sorge um ein nachlassendes Interesse an Europa entsteht so das Bild „Aneurysma“. Es zeigt Europa als todkranken Patienten, der einer Operation unterzogen wird.

In eine ganz andere Richtung geht die mit dem Kaiserswerther Kunstpreis ausgezeichnete Reihe „Home sweet home“, in der sie auch durchaus mit Humor Großstadtfrauen unterschiedlichster Art – von erfolgreich über dynamisch aktiv bis hin zu sensibel und verletzlich – auf die Leinwand bringt, die in einer Situation, in der sie sie selbst sein können, ihren Leidenschaften nachgehen.

Weitere Werke Wiens sind der Gewalt gegen Frauen – inspiriert von dem biblischen Motiv „Susanna im Bade – und Fragen der Gerechtigkeit gewidmet.

Auch in ihrer Heimatstadt Meerbusch ist die Künstlerin aktiv, unter anderm bei dem Förderverein der örtlichen Schule und der Kirche St. Mauritius.

(Text: Andreas Meistermann/Februar 2024)

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