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Katharina Lögers

Katharina Lögers (Foto: © 2025 Wolfgang Weßling)
Katharina Lögers (Foto: © 2025 Wolfgang Weßling)

Katharina Lögers
*1989 in Nordhorn
lebt und arbeitet in Oyten
Website: https://www.katharina-loe-arts.com/

Das Malen von guten Gefühlen

An der Wohnungstür werden wir (Wolfgang Weßling und ich vom Projekt „99 Künstler“) von „Anton“ empfangen, einem kleinen pudelähnlichen Hund von drei Jahren, der einen mit seinem Spieltrieb sofort in Beschlag nimmt. Ein Stofftier spielt dabei eine große Rolle. Ihn interessiert es zunächst auch überhaupt nicht, warum wir zu Besuch bei seinem Frauchen, der gebürtigen Nordhornerin Katharina Lögers, sind.

Auf die junge Künstlerin, die im beschaulichen Oyten bei Bremen wohnt, sind wir durch reinen Zufall aufmerksam gemacht worden. Die Tochter eines Bekannten ist mit Katharina Lögers befreundet, hatte von unserem Projekt gehört und sprach mich darauf hin an, ob Katharina Lögers zu diesem Projekt passen würde. Die Entscheidung war nach Sichtung ihrer selbst erstellten Web-Site mit Blick auf ihr künstlerisches Schaffen in Bild und Video schnell gefallen, und so vereinbarten wir einen Termin.

Wir treffen auf eine junge Dame, die einen mit ihrem Lächeln, ihrer Lebensfreude und ihrer positiven Ausstrahlung im Nu für sich einnimmt. Und so, wie sie als Person herüberkommt, wirken auch ihre Werke. Sie sind farbenfroh, wirken zart, leicht, durchscheinend und als wenn eine oder mehrere unbestimmte, wolkenartige Materien in ständiger Bewegung ineinander übergehen oder sich voneinander lösen. Die abstrakten Motive erzeugen beim Betrachter ein interesseloses Wohlgefallen, wie es der Philosoph Immanuel Kant in seinem dritten Hauptwerk, der „Kritik der Urteilskraft“, in der er versucht, auch Phänomene wie das Schöne in Natur und Kunst zu klären.

Wie bei vielen anderen Künstlerinnen und Künstlern hat Katharina Lögers ihren Weg, sich künstlerisch auszudrücken, suchen müssen. Angefangen hat das spielerisch schon zu Kindergartenzeiten. Dank auch eines kreativen familiären Umfeldes sind das Interesse und der Spaß am Ausprobieren erhalten geblieben; und auf dem Gymnasium am Stadtring in Nordhorn erweiterte sie vor allem bei dem Künstler und Kunsthistoriker Dr. phil. Torsten Kaufmann im Leistungskurs Kunst sowohl in praktischer wie in theoretischer Form ihre Kenntnisse.

Nach ihrem Abitur nahm sie das Studium der Kunst und der Sprache Spanisch an der Hochschule in Osnabrück auf. Dort bekam sie aufgrund ihres großen Talents einen Atelierplatz gestellt, in dem sie ihre handwerklichen Kenntnisse und den Umgang mit unterschiedlichen künstlerischen Materialien erweitern konnte. Darüber hinaus belegte sie einen speziell für Kunststudenten ausgerichteten Kurs bei dem in Emlichheim lebenden Künstler Hannes Hiller.

Nachdem Katharina Lögers ihr Studium abgeschlossen hatte, ist sie in Bremen als Lehramtsreferendarin tätig. Gleichzeitig widmet sie sich ihrer Kunst. Ihren Stil beschreibt sie wie folgt: „In meinen Bildern kombiniere ich Acrylfarben mit Ölpastellen, Kreiden oder auch Strukturpasten. Dabei mische ich matte mit glänzenden Farben und arbeite sowohl mit Lasurentechniken, als auch mit einem pastösen Farbauftrag. Ich liebe es, diese Vielfalt an Materialien und Techniken zu nutzen, um mich mit den verschiedenen Strukturen auszudrücken.“

Das Malen für sie ein besonders intensiver, fast meditativer Prozess ist, wird bei diesen Zeilen deutlich: „Kunst ist meine Sprache. Farben und Pinsel sind meine Worte, um meine Gedanken und Emotionen des Erlebten auf der Leinwand wiederzugeben. Wenn ich male, kann ich mich komplett in dem Prozess verlieren, meine Sorgen vergessen und meine Gefühle ordnen. Einzigartige Bilder mit liebevollen Details zu erschaffen gibt mir so viel Kraft und gleichzeitig steckt in jedem meiner Bilder meine ganze Leidenschaft und mein Herz …“

Auffällig und Fragen auslösend sind weitere Aussagen über ihre Kunst mit der von ihr intendierten Absicht gegenüber dem Betrachter, den vermutlich eher weniger Künstlerinnen und Künstler von vornherein im Blick haben. So schreibt sie weiter auf ihrer Web-Site: „… ich möchte mit meiner Kunst etwas positives in die Welt tragen und euch Momente von Leichtigkeit mit meinen Bildern schenken. Auch oder gerade dann, wenn das Leben gerade nicht nur Leichtigkeit mit sich bringt … Mit meinen Bildern möchte ich euch in eurem zu Hause mit good vibes versorgen und zu einem Ort zum Wohlfühlen, Sorgen vergessen, träumen und entspannen beitragen.“

Dieser Aspekt ihrer Kunst hat seinen Grund in einer schweren Erkrankung, von der Katharina Lögers schon länger betroffen ist, und die ihrem Körper bis heute einiges abverlangt: Diabetes, Typ 1. Das bedeutet, dass der Körper kein Insulin produziert. Insulin ist aber ein Hormon, ein chemischer Botenstoff, der über das Blut transportiert wird und wichtige Körperfunktionen reguliert. So kann ohne Insulin der Körper die aufgenommene Nahrung nicht verwerten. Um diesem Problem abzuhelfen, müssen Betroffene täglich Insulin spritzen. Diese Insulinbehandlung schützt vor zu starken Schwankungen des Blutzuckerspiegels und Beschwerden durch Überzuckerungen. Außerdem soll sie Folgeerkrankungen, die durch zu hohen Blutzucker entstehen können, so gut wie möglich vermeiden helfen.

Wie Katharina Lögers aus eigener Erfahrung weiß, ist es insbesondere in der Pubertät allgemein sehr schwierig, Jugendliche mit Diabetes gut einzustellen – bedingt durch die hormonellen Veränderungen in dieser Lebensphase. Wie sie selbst erfahren musste, hat es bei ihr insbesondere den Magen, die Nieren und die Augen betroffen.

Um so mehr ist es ihr ein Anliegen, auf Diabetes, von der etwa 200.000 Menschen in Deutschland betroffen sind – darunter etwa 30.000 Kinder und Jugendliche im Alter bis 19 Jahren – und die damit verbundenen Folgen hinzuweisen. Gleichzeitig will sie aber auch darauf hinweisen, dass Diabetes zwar noch nicht heilbar, aber es grundsätzlich möglich ist, das Leben mit dieser Erkrankung fast ganz normal zu gestalten. Zu diesem Zweck stiftet sie einen Teil ihrer Einnahmen aus den Verkäufen ihrer Bilder der Alexander Zverev Foundation (Anm.: der erfolgreichste deutsche Tennisspieler, Platz 3 der Weltrangliste, ist selbst von Diabetes betroffen) und der Initiative „Insulin zum Leben“, die in von Krieg und Armut betroffenen Ländern tätig ist.

Da Katharina Lögers aber auch weiß, wie wichtig es ist, sich neben dem medizinischen Aspekt ihrer Erkrankung ein positives Umfeld zu schaffen, hat sie ihren Traum, mit ihrer Kunst in die Öffentlichkeit zu gehen, in die Tat umgesetzt. Die Vorbereitungen dazu haben im November 2024 begonnen. Seit dieser Zeit hat sie sich das Erstellen einer eigenen Website beigebracht, auf der sie ihre Werke präsentiert und mit Videos sich beim Malprozess über die Schultern schauen lässt. Mit Erfolg: Schon einige ihrer Bilder haben Interessenten gefunden.

Kurzum: Katharina Lögers ist eine tapfere junge Frau, die ihrem Schicksal trotzt und die Kraft aufgebracht hat, ihren Traum, ihre Kunst in die Öffentlichkeit zu tragen, in die Tat umzusetzen. Mutig und aufbauend!

(Text: Andreas Meistermann/September 2025)

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