
Susanne Zagorni
*1973 Heimstetten bei München
lebt und arbeitet in Gelsenkirchen
Website: www.susanne-zagorni.de
„Ich möchte Gefühle rüberbringen und auch beim Betrachter erwecken.“
(aus einem Interview, KUNSTLEBEN BERLIN, 2022)
Als Kind blätterte Susanne Zagorni oft in einem Bildband von Hieronymus Bosch. Sie war fasziniert von den vielen Details und der Möglichkeit, immer wieder etwas Neues entdecken zu können. Das waren die Wurzeln für ihr heutiges Schaffen.
Sie studierte von 2002 bis 2005 Malerei und Grafik (IbKK Bochum) und war von 2005 bis 2006 Meisterschülerin bei Prof. Dr. Qi Yang (IbKK Bochum). 2016 zog sie von Bochum nach Gelsenkirchen, da sich dort eine für sie spannende Künstlerszene entwickelt hatte. Auf der Suche nach einem neuen Atelier fand sie ein Ladenlokal in der Galeriemeile, in dem sie seitdem arbeitet. Hier hat sie die notwendige Ruhe, die sie für ihre Arbeit braucht und ist doch mitten im Geschehen. Die Passanten können ihr bei der Arbeit zuschauen. Manchmal sind die Vorhänge zugezogen – das deutet auf kreative Phasen hin, in denen sie Ruhe braucht.
Zagornis Maltechnik hat sich im Laufe der Jahre entwickelt. Sie bleibt den Gegenständlichen verbunden und bereichert ihre Werke durch abstrakte Elemente. Dabei ist sie einem Weg auf der Spur, der sie abseits der gelernten Regeln zu einer sehr individuellen Bildsprache führt. Diese künstlerische Weiterentwicklung ist für sie ein elementarer Antrieb in ihrer Arbeit.
Zagorni arbeitet nach fotografischen Vorlagen, die Gesamtkomposition ist vorher in ihrem Kopf bereits klar. Die Leinwände spannt sie selbst auf und grundiert sie mit Acryl. Dann trägt sie die Vorzeichnung auf. Sie malt sowohl nass in nass als auch in Schichten. Das eigentliche Bild entsteht mit Ölfarben. Ihre Arbeiten erzählen Geschichten in üppigen Bildern und leuchtenden Farben, mit surrealen Elementen und geheimnisvollen Welten. Ihre Emotionen, die in hohem Maße in ihre Bilder einfließen, übertragen sich auch auf die Betrachternden. Die Werke laden dazu ein, Geheimnisse zu entdecken und zu interpretieren. Zagorni arbeitet häufig mit Selbstporträts.
Sie beschreibt es als spannend zu beobachten, wie zeitgenössische Künstler arbeiten und daraus die Energie und Inspiration zu schöpfen, sich selbst immer weiter zu entwickeln.
(Text: Jürgen Rasch/August 2024)